Neues aus Oshostadt

Liebe Freunde,

Hier schreibt Agneya, Ma Prem Agneya. Einige von euch, die dies lesen, könnten sich vielleicht an mich erinnern aus vergangenen Sannyaszeiten oder auch von Besuchen hier in der Commune Oshostadt in Thüringen, in der ich seit nunmehr fast 23 Jahre lebe. In diesen 23 Jahren ist viel passiert, und ich bin nicht mehr der gleiche Mensch der ich war, als unser Sprinter 2001 an diesem heißen Sommertag Anfang Juli zur Mittagszeit auf dem Platz vor der Baracke anhielt und Aklank, der mich vom Parimal abgeholt hatte, bald verschwunden war. Ich stieg aus und empfand intensiv die heiße, brütende, Leere und Stille, die über dem Platz lag, während meine Blicke über den Park hinunter zur Sormitz wanderten, in deren Richtung ich mich bald darauf auf den Weg machte.

Aber eigentlich wollte ich ja über Oshostadt im HIER und JETZT schreiben, so gut es geht. Einige Jahre habe ich, die ich früher mit Freude und Engagement unseren Rundbrief geschrieben hatte, nicht mehr geschrieben, doch nun hat mich der Ruf wieder erreicht, weil ich doch gerne das Meine dazu beitragen möchte, dass diese Commune nicht nur bestehen bleibt, sondern wächst und gedeiht in Liebe und Bewusstheit. Dies ist möglich, wenn auch ungewiss. Aus meiner Sicht ist mittlerweile Alles ungewiss. Niemand weiß mehr, was passieren wird und ich schon gar nicht. Alle vermeintlichen Sicherheiten lösen sich immer wieder auf.

Unsere Commune ist gespalten. Diese Spaltung hat sich in den letzten Jahren mehr und mehr heraus kristallisiert und jetzt ihren vorläufigen Höhepunkt erreicht.

Drei Männer und eine Frau, die teils länger, teils kürzer mit uns hier gelebt haben, haben offiziell im Meeting verkündet, dass sie sich einen anderen Platz zum Leben suchen werden. Dies fühlte und fühlt sich für die meisten von uns wie eine Befreiung an, obwohl noch unklar ist, ob und wie wir die praktischen Konsequenzen (Geld/Arbeitskraft usw.) stemmen können. Der Rest der Commune — Mandir, Chittaja, Fridolin (2 Jahr alt und ein entzückender, manchmal nervenaufreibender Schlingel), sein schöner Bruder Theodor (fast vier), Ines, die Mama und Michael, der Papa, Shunyam und Sagar, Virag, Ilona, Cloud, Gunageet, Agneya, Joshua, Majin, Christiane, Felix — findet sich auf einer neuen Ebene zusammen. Auf dieser neuen Ebene ist Meditation der zentrale Mittelpunkt, Meditation und Alles, was sich daraus im zusammen leben und arbeiten entwickelt.

Die Karte „Möglichkeiten“ habe ich gezogen, als ich das Tarot über den Fortbestand von Oshostadt zu Rate gezogen habe. Osho sagt dazu: 

Der Verstand kann überall Grenzen akzeptieren. Aber in Wirklichkeit kann die Existenz schon von Natur aus keine Grenze haben. Denn was soll jenseits der Grenze sein? Wieder ein Himmel. Darum sage ich, dass dir für deinen Höhenflug ein unendlich weiter Himmel zur Verfügung steht. Lass dich nicht so einfach zufrieden stellen. Leute, die sich leicht zufrieden stellen lassen, bleiben klein. Ihre Freude ist klein, ihre Ekstase ist klein, ihre Stille ist klein, ihr Wesen ist klein. Aber das ist gar nicht nötig! Wenn du dich so klein machst, beschneidest du dir selbst deine Freiheit, deine Möglichkeiten, dein grenzenloses Potential.

Natürlich sind Ängste da und Zweifel, bei uns Allen. Aber wenn ich unsere Zukunft hier mal aus der Perspektive der Grenzenlosigkeit betrachte und nicht aus der Perspektive der Angst, enthüllt sich folgendes Szenario:

Uns steht hier ein ca. 7 ha großes Gelände zur Verfügung mit mehreren teils großen Gebäuden zum Wohnen und zum Arbeiten, Meditationsräume, ca. 30 schöne Zimmer für Gäste und auch neue Residents, einige Werkstätten, genügend gutes Wasser, ein halbfertiger Bau (Werkstatthaus), der auf einen Investor wartet, das Pharaonenbett für ekstatische Liebesnächte, ein Gelände zum Anbau biologischen Gemüses, eine natürliche Umgebung mit der besten Luft Deutschlands……..

Raum ist da für Menschen, die bereit sind, zu meditieren und sich dadurch inneren Prozessen hinzugeben, die zu Liebe und Bewusstheit führen und dadurch zu einem beglückenden Miteinander. Dies ist nicht immer einfach, zuweilen ganz schön schmerzhaft, – machen wir uns nichts vor – , weil das Ego um sein Überleben kämpft, doch die gegenseitige Unterstützung und Hilfe sind von unschätzbarem Wert, auch wenn in diesem Prozess manchmal Tacheles geredet werden muss,

Raum ist da für finanziellen Support ( wir Residents zahlen unseren Communebeitrag),

Raum ist da für Spenden und Investitionen,

Raum ist da für die Bereitschaft, unser Zusammenleben mit den zur Verfügung stehenden Talenten und der zur Verfügung stehenden Energie zu bereichern,

Raum ist da für kräftige, freudige Woman/Manpower, Raum ist da für Wissen um erneuerbare Energien und die Mittel, diese umzusetzen,

Raum ist da für Lachen, Tanzen, Späße und Feiern,

Raum ist da für gegenseitiges Verständnis und Trost,

Raum ist auch da für die dunkle Nacht der Seele, die transformiert werden will,

Raum ist da für ein herrlich verrücktes, meditatives, ganzheitliches, ekstatisches Leben in Liebe und Bewusstheit……..

Oshostadt, der 8. Februar 2024

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